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Einige Episoden aus Elessars Leben in Dragonia...
Die Gründung des "Heiligen Orden der
Zwölf" |
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Nachdem sich alle Gründungsmitglieder eingefunden und einander
begrüßt hatten, wurden noch eine Zeit vereinzelte Gespräche über
dies und jenes geführt. Als die Gespräche der einzelnen
untereinander dann langsam abklangen, bemerkte man, dass sich eine
allgemeine Spannung in Erwartung der kommenden Ereignisse aufgebaut
hatte. Da Graham weiterhin als verschollen galt, sollte Kjeldor als
dessen rechte Hand, die Durchführung der Zeremonie übernehmen.
Elessar machte sich mit einem klingenden Ton eines Dolches an seinem
Kelch bemerkbar und als er sicher war, die Aufmerksamkeit der
anderen zu besitzen, ergriff er das Wort...
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Schweißgebadet und mit vor Schreck geweiteten Augen
erwachte Elessar. Er setzte sich mit einem Ruck auf und schaute sich um;
es war noch dunkel, wohl noch eine Stunde bis Sonnenaufgang und neben
ihm schlief Carthangiel ruhig und friedlich den Schlaf der Gerechten.
Hatte er nur geträumt? Oder hatte er eine Vision gehabt? Er erinnerte
sich an schreckliche Bilder: zerstörte, brennende Häuser und Bäume,
verbrannte und verstümmelte Leichen überall und sogar der Aiyeona
brannte lichterloh. Er schüttelte den Kopf, als wolle er damit die
Bilder vertreiben und erhob sich langsam, um Carthangiel nicht zu wecken
und trat ans Fenster. Rötliche Lichtblitze zuckten in unregelmäßigen
Zeitabständen über den wolkenverhangenen, sternenlosen Himmel, doch kein
Laut drang an sein Ohr; nicht einmal die Geräusche der nachtaktiven
Tiere waren in dieser Nacht zu hören und eine seltsame Unruhe machte
sich in dem Paladin breit...
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Nach
einer schnellen Reise ohne Zwischenfälle ritt Elessar gemächlich
durch das Stadttor von Drachenauge, um sich auf dem Weg zum Hafen zu
machen. Obwohl die Sonne inzwischen fast das Firmament erreicht
hatte und hell strahlend den einzigen Farbtupfer auf einem sonst
wolkenlosen blauen Himmel bildete, reichte ihre Kraft an diesem
Herbsttag bei weitem nicht mehr aus, um zu einer angenehm zu
nennenden Temperatur zu führen. Das in der Lautstärke zunehmende
Kreischen der Möwen kündete von der Nähe des Hafens und der Paladin
zog seinen Umhang ein wenig fester um sich, denn als er sich dem
Wasser näherte, hatte er das Gefühl, die Temperatur würde noch
weiter fallen und ein leichter Wind erreichte das Land aus Richtung
des Meeres und spielte mit den langen Haaren des Elfen. Das
geschäftige Treiben im Hafen schien Var'sha, dem Falken, der Elessar
an diesem Tag begleitete, nicht zu gefallen, denn unruhig drehte er
den Kopf und äugte hierhin und dorthin, bevor er sich mit einem
schrillen Schrei in die Luft erhob und sich auf dem Rand des
Feuerkorbes, dessen Feuer in der Nacht den Schiffen den Weg zum
Hafen wies und das zu dieser Stunde bereits lange erloschen war, auf
dem Dach des Hafengebäudes niederließ...
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Elessar stand am Tor des Paladintempels und schaute angespannt den
Weg zum Aiyeona hinauf; aus dieser Richtung sollte sein langjähriger
Freund Kjeldor bald nahen, denn einen Tag zuvor hatte Elessar eine
dringende Botschaft nach Nuru gesendet, in der er ihn eindringlich
bat, sich sofort auf den Weg in die Elfenstadt zu machen, da
wichtige Angelegenheiten, die keinen Aufschub duldeten, ihrer
Erledigung harrten. Der Elf konnte seine Unruhe kaum mehr verbergen,
als sein Ordensbruder an diesem Abend endlich im Paladintempel in
Sha'Nurdra eintraf und führte ihn nach der Begrüßung auf direktem
Wege in den Versammlungsraum der Gilde, wo bereits einige Speisen,
sowie frisches Wasser und Met zur Erfrischung aufgetischt waren.
Nachdem die beiden sich Teller und Krüge gefüllt hatten, nahmen sie
am Versammlungstisch Platz und genossen nach einem stillen Gebet zu
Paladin ihr Mahl. Schon während sie aßen, begann Elessar ohne
Umschweife von seinem Anliegen zu berichten...
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Wenige
Tage nachdem sie aus dem Orkland zurückgekehrt waren, lagen die
Kriegshämmer frisch poliert im Versammlungsraum des Ordens auf dem
Tisch der Zwölf, und zwar jeder auf dem Platz, der den
entsprechenden Ordensbruder durch die in der Tischplatte zu findende
Intarsie repräsentierte. Elessar hatte vor Amras Abreise nach Nuru
das Wichtigste mit dem Zahlmeister der Gilde besprochen und die
wichtigsten Vorbereitungen, die die bevorstehende Paladinweihe
betrafen, waren inzwischen getroffen, so dass der Elf endlich etwas
Ruhe fand, um sich mit dem Inhalt des Buches, das sie zusammen mit
den Kriegshämmern im Tempel der Sonne gefunden hatten, vertraut zu
machen. Nach einiger Zeit hatte er die wenigen Seiten, die nicht nur
aus Text, sondern auch aus anschaulichen Skizzen bestanden, mehrmals
durchgelesen und so machte er sich auf den Weg nach draußen, um
Brandur zu suchen; der Zwerg war ein Meister des Axtkampfes und aus
diesem Grund wollte er diesen bitten, ihn beim ersten Training im
Umgang mit der neuen Waffe behilflich zu sein...
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Fast
am äußersten Ende der Bergkette, die sich inmitten der Elfenwälder
im Süden Sha'Nurdras entlang des Sirannon erhob, wallte auf einer
kleinen Lichtung auf der Westseite des Gebirges plötzlich ein
dunkler Nebel auf und kurze Zeit darauf durchbrach ein schmerzvolles
Stöhnen die Stille des dunklen Waldes, das dazu führte, dass die
gerade noch hörbaren Stimmen der sich in unmittelbarer Nähe
aufhaltenden Waldbewohner mit einem Schlag verstummten. Dann
lichtete sich der Nebel und eine Gestalt wurde sichtbar, die, sich
offensichtlich unter starken Schmerzen krümmend, auf dem Boden wand
und laut stöhnte. Es dauerte einen Moment, bis die Person sich halb
aufsetzen konnte, denn ihre Verletzungen schienen sehr schwer zu
sein, doch als sie es endlich geschafft hatte, verschwand eine ihrer
Hände in den Weiten ihres Umhangs und erschien sogleich mit einer
kleinen Phiole wieder, die sie in einem Zug leerte; dann atmete sie
tief durch und setzte sich vollends auf, nur um sich einen
Augenblick später zu erheben und sichernd um sich zu blicken...
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Die riesige Halle, die von Fackeln hell
erleuchtet wurde, war erfüllt von den monotonen Gesängen einer
fremden Sprache. Im hinteren Teil der Halle stand ein großer,
blutbefleckter Altar, hinter dem ein Priester sich, in Trance
versunken, im Rhythmus der Gesänge, die von knapp zwei Dutzend
weiteren Priestern, die in einigen Schritt Entfernung vor dem Altar
knieten, intoniert wurden, leicht hin und her wiegte. Auf einen
Schlag verstummten die Gesänge, der Priester erwachte aus seiner
Trance und sprach in einer seltsamen, zischenden Sprache, die kein
Außenstehender verstanden hätte:
“Das Buch ist wieder aufgetaucht; ich fühle
seine magische Energie! Bald schon werden wir es wieder in unseren
Händen halten und dann ist der Tag nicht mehr fern, an dem unser
Meister wieder unter uns weilen wird. Lasst uns ein Opfer bringen,
damit unserer Suche Erfolg beschieden ist!“
Er klatschte in die Hände, worauf eine Gruppe Gefangener – einige Menschen, eine
Elfe und sogar ein Zwerg – von einigen Wachen herangeführt wurden. Die meisten
der Gefangenen starrten geistesabwesend vor sich hin, standen wohl unter Schock
oder dem Einfluss eines Zaubers oder einer Droge, doch eine der menschlichen
Frauen wehrte sich immer wieder gegen ihre Ketten...
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Als Elessar ein paar Tage später den Tempel betrat, bemerkte er einen Mann,
der vor dem Altar kniete und einen Dolch mit einer handlangen, schlanken Klinge quer in den Händen hielt und in ein
Gebet versunken schien. Verwundert trat er zu ihm und sprach leise:
"Paladin zum Gruße! Darf ich fragen, was Ihr mit einer blankgezogenen Waffe im Haus des
Gerechten anstellen wollt? Mein Herr zeigt kein Interesse an Blutopfern und Feinde habt Ihr in diesem Haus nicht
zu fürchten."
Der Mann schaute auf und blickte den Elf mit glanzlosen und von Tränen geröteten Augen an und
erwiderte tonlos:
"Keine Angst, Priester, ich werde hier kein Blut vergießen! Ich wollte Euren Gott vor meinem
letzten Gang lediglich um ein Zeichen bitten."
Elessar horchte auf...
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