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"Am einfachsten ist es, wenn Ihr ein wenig von der Geschichte meines Lebens erfahrt. Nun denn, mein Leben.... ja, es war und ist geprägt vom Kampf gegen das Böse. Nachdem das Dorf, in dem ich lebte, von Dunkelelfen überfallen wurde und alle, sogar Frauen und Kinder regelrecht dahin gemetzelt worden waren, fand mich ein Priester des Ordens des Lichtes schwerverletzt auf und nahm mich mit in seinen Tempel. Ich kann mich zwar noch an den Namen meines Heimatdorfes erinnern, aber, da ich damals nie aus der Häuslichkeit der Dorfgemeinschaft heraus gekommen bin, kann ich heute nicht einmal mehr sagen, wo dieses Dorf lag. Der Tempel des besagten Ordens liegt im Silmataurea, dem Wald des Sternenlichts, wie die Menschen ihn nennen, in einem Reich noch weiter östlich als das Inselreich Isua.

Im Tempel wuchs ich dann auf und begann bereits nach kurzer Zeit, mich in den Lehren ihres Glaubens zu vertiefen, weil sie mir neuen Halt und ein neues Ziel in meinem noch jungen Leben gaben, zumal ich damals mit gerade mal 87 Jahren noch am Anfang meiner Jugendzeit stand. Sie lehrten mich die alten Schriften ihres Glaubens zu lesen und zu verstehen und, da ich mich als geschickt im Umgang mit Waffen erwies, wurde ich einer der ‚Auserwählten’. Selbstverständlich war die Ausbildung hart und entbehrungsreich, aber es hat sich gelohnt, das Wissen um den Glauben unseres Ordens, die alten Schriften und die mächtigen Artefakte zu erfahren, ebenso wie den Umgang mit den verschiedensten Waffen zu lernen. Über die Artefakte werde ich später noch einiges zu berichten wissen.

Seit Jahrhunderten sind die Auserwählten unseres Ordens in der weiten Welt unterwegs, um den Kampf gegen das Böse zu bestehen und der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen. Eine der Hauptaufgaben besteht darin, etwaiges Wissen um mächtige Artefakte zu nutzen und diese zu finden und sie zum Tempel unseres Ordens zu bringen, um sie dem Zugriff des Bösen zu entziehen. Zwei Vorfälle in jener Zeit meiner drei Jahrzehnte währenden Ausbildung sind es wert, an dieser Stelle ein Wort darüber zu verlieren.“

Elessar machte eine Pause, wie um sich die Worte zurecht zu legen, dann fuhr er fort:

"Der eine Vorfall erzählt den Beginn einer tiefen Freundschaft, als ich eines Tages in den Nordlanden auf der Suche nach einem mächtigen Artefakt war. Es handelte sich um einen magischen Dolch, der die Fähigkeit hatte, Tote, die sich dem Sterben durch den dunklen, verfluchten Stahl freiwillig hingegeben hatten, als seelenlose Diener desjenigen, der den Dolch geführt hatte, wieder auferstehen zu lassen. Zudem wurde die Lebenskraft des Gemordeten der des Mörders zugefügt, so dass der Mörder für jedes genommene Leben eines für sich hinzu gewann.“

Der Priester schloss für einen Moment die Augen und seine Gedanken schweiften ab zu jenem Tag.

Es war fast völlig dunkel, denn es war gegen Abend und regnete in Strömen. Nur ab und an erhellte ein über den dunklen Himmel zuckender Blitz die Umgebung, doch das war nicht genug, um sich in dieser fremden Umgebung zu orientieren. Knöcheltief versank Elessar im Schlamm auf den vom Regen völlig aufgeweichten Wegen. Beim nächsten Blitz schaute der Priester sich gehetzt um, um zu sehen, wie groß der Abstand zu seinen Verfolgern war. Es war niemand zu sehen und so blieb er im Schutz des nächsten Baumes stehen und versuchte, seinen stoßweise gehenden Atem zu beruhigen. Dann schlich er leise weiter, um schnellstmöglich zu den Schutz verheißenden Stadttoren zu gelangen, den Stadttoren jener Stadt in den Nordlanden, von der aus er die Verfolgung des Dunkelmagiers aufgenommen hatte, der ebenfalls hinter dem Artefakt, das Elessar zu bergen suchte, her war. Es handelte sich um einen magischen Dolch, der die Fähigkeit hatte, Tote, die sich dem Sterben durch den dunklen, verfluchten Stahl freiwillig hingegeben hatten, als seelenlose Diener desjenigen, der den Dolch geführt hatte, wieder auferstehen zu lassen. Zudem wurde die Lebenskraft des Gemordeten der des Mörders zugefügt, so dass der Mörder für jedes genommene Leben eines für sich hinzu gewann. Doch irgendwie musste der Magier auf den Priester aufmerksam geworden sein und hatte seine Schergen ausgesandt, um sich seiner zu entledigen.

Unendlich langsam vergingen die Minuten und endlich erkannte der Priester weit vor sich den Fackelschein, der die Stadttore erleuchtete. Elessar beschleunigte seine Schritte und nach ein paar Augenblicken hatte er die Tore passiert und stand auf der Hauptstraße, die zum Marktplatz der Stadt führte. Eng an die Häuserwände gedrückt, ging er langsam weiter, um sich zu der Herberge zu begeben, in der er ein Zimmer für die Dauer seines Aufenthaltes hatte. Immer wieder schaute er sich um, doch noch immer war keine Spur seiner Verfolger zu entdecken. Langsam keimte Hoffnung und Freude in dem Priester auf, als er auf der anderen Straßenseite eine Taverne entdeckte und beschloss, sich noch einen Met zu gönnen, bevor er sich zu Bett begeben würde. So war er abgelenkt und achtete nicht auf die dunkle Gasse, an der er gerade vorbeiging, als auch schon zwei Gestalten auf ihn zuschossen und ihn in die Dunkelheit zerrten.

Elessar wunderte sich, wie die beiden an ihm vorbei gekommen waren, um ihn hier zu überraschen, aber wahrscheinlich kannten sie sich auch besser hier aus. Er trat, in dem Versuch, sich zu befreien, um sich und versuchte, eine Hand frei zu bekommen, um an sein Schwert zu gelangen, doch bevor er den Schwertgriff zu fassen bekam, spürte er einen heißen stechenden Schmerz in seiner linken Seite und landete im Schmutz der Straße. Der Priester rappelte sich auf und zog sein Schwert, um sich zu verteidigen, doch spürte er bereits jetzt, dass seine Kräfte ihn allzu bald verlassen würden. Er trieb die beiden Angreifer mit ein paar Schwerthieben zurück und versuchte, sie von sich fern zu halten, doch die Gegner hatten sich von der Überraschung seiner unerwarteten Gegenwehr erholt und drangen wieder auf ihn ein.

Er focht um sein Leben und in einem Versuch, durchzubrechen, um aus der Gasse zu entkommen, stieß er ein lautes "FÜR PALADIN!" aus und warf sich den Meuchlern entgegen, konnte jedoch nur einen der beiden verletzen. Elessars Blicke verschwammen und er konnte nicht sagen, ob es das Regenwasser war, das in seine Augen rann oder ob ihn langsam die Kraft verließ und er sich seinem Schicksal ergeben sollte, doch dann bemerkte er, dass sich jemand zu ihnen gesellt hatte, der ihm helfen zu wollen schien. Angetrieben durch die neue Hoffnung, sammelte er seine letzten Reserven und nach ein paar Minuten war der Kampf entschieden. Der Priester sank auf die Knie, schaute zu seinem Lebensretter empor und murmelte leise: "Ich schulde Euch mein Leben!", doch der Fremde erwiderte nur: "Seid Ihr verletzt? Mein Name ist Kjel...". Dunkelheit umfing den Elfen.

Elessar verbannte die Gedanken an jene Nacht, dann fuhr er fort:

"Der dunkle Magier, der sich den Dolch aneignen wollte, hatte erfahren, dass ich hinter dem Dolch her war, um ihn aus dem Verkehr zu ziehen und sandte einige seiner Schergen aus, um mich zu beseitigen. Sie fielen in einer dunklen Gasse über mich her und nur durch das beherzte Eingreifen eines jungen Recken entging ich damals wohl dem Tod. Nun, dieser Recke war Kjeldor und er führte mich anschließend zum Haus seiner Eltern, da ich nicht ohne Verletzungen aus diesem Kampf hervor ging. Während ich die Gastfreundschaft seiner Familie genoss und gesundete, verbrachten wir viele Stunden in gemeinsamen Gesprächen und es ergab sich, dass Kjeldor von Grund auf guter Gesinnung und reinen Herzens war und ist. Als ich ihm von dem Grund für den Überfall berichtete, erklärte er sich sofort bereit, mir im Kampf gegen diesen Magier beizustehen, um diesen abgrundtief bösen Dolch für immer dem Zugriff irgendeines Lebewesens zu entziehen.

Sobald ich genesen war, machten wir uns dann gemeinsam auf, um die Fährte des Magiers wieder aufzunehmen. Als wir ihn Tage später dann endlich aufspürten, mussten wir mit Schrecken feststellen, dass er sich inzwischen des Dolches bemächtigt und bereits begonnen hatte, seine Armee der Untoten aufzubauen. Da der Magier noch in seinen teuflischen Meditationen versunken war, um die Lebenskraft von vier Gemordeten mit seiner zu vereinigen, hatten wir zuerst nur die vier Untoten gegen uns, mit denen wir auch relativ leichtes Spiel hatten. Scheinbar verstanden wir uns ohne Worte, kämpften für- und miteinander und hielten einander den Rücken frei. Im Nachhinein erregte dies zum ersten Mal meinen Verdacht, dass Kjeldor die ‚Gabe’ beherrschen müsse. In dem darauf folgenden kräftezehrenden Kampf, in dem wir beide all unser Geschick aufbieten mussten und sicher auch göttlichen Beistand hatten, konnten wir gegen den Magier bestehen und den Dolch erbeuten. Aus diesem Kampf gingen wir dann letztendlich auch als Schwertbrüder und Freunde hervor.“

Der Paladin nahm einen Schluck Wein aus dem vor ihm stehenden Kelch zu sich und sprach dann weiter:

“Der andere nennenswerte Vorfall spielte sich Jahre später im Tempel selbst ab; nach der Rückkehr von einer meiner Questen führte ich ein längeres Zwiegespräch mit unserer Ordenshüterin, der Mutter des Lichts, wie wir sie nennen. Sie ist eine weise und mächtige Elfe, so alt, dass sie selbst sich nicht mehr ihrer Jugend erinnern kann und sie kennt die alten Schriften und deren Bedeutung wie kein anderer. Nachdem ich ihr berichtete hatte, wie ich an das gerade zurückgebrachte Fundstück gelangte und welche Hinweise auf weitere Artefakte ich dabei fand, wurde sie sehr nachdenklich und verfiel in eine Art Dämmerzustand. Gerade als ich begann, um ihre Gesundheit zu fürchten und andere Priester zu Hilfe rufen wollte, erwachte sie aus ihrer Trance und begann mir von einem lange zurückliegenden Ereignis zu erzählen. Was sie zu berichten wusste, musste vor so langer Zeit stattgefunden haben, dass selbst sie sich nicht mehr daran erinnern konnte, wer aus unserem Orden dieses Ereignis selbst erlebt und dann begonnen hatte, es von Ordenshüter zu Ordenshüter weiterzugeben. Aufgrund der von mir dargestellten Erlebnisse entschloss sie sich jedoch, dass es an der Zeit wäre, diesen Brauch zu brechen und mir das folgende Geschehen zu berichten. Damals sei ein dem Tode naher Mensch, der vom reinen Glauben erfüllt war, zu diesem Ort gelangt. Er wurde von einem Elfen, der zufällig an diesem Ort, damals eine einsame Lichtung im Wald nahe eines kleinen Dorfes, weilte, gefunden und gepflegt. Während der Zeit, die er im Siechtum verbrachte, erzählte er im Fieberwahn dem ihn pflegenden Elfen seine Lebensgeschichte, welche diesen so sehr bewegte, dass er beschloss, fortan nur noch Gutes zu tun, den Bedürftigen zu helfen und dem Bösen den Kampf anzusagen. Im Laufe der Zeit fand er immer mehr Anhänger und es nahm nicht viel Zeit in Anspruch, bis sich eine Gemeinschaft bildete, die auf der Lichtung einen kleinen Tempel errichtete und sich fortan ‚Orden des Lichts’ nannte. Leider waren die Wunden des geheimnisvollen Fremden so schwer, dass er nie vollkommen gesundete und wenige Jahre nach der Ordensgründung verstarb.

Der Fremde, dessen Namen schon lange in Vergessenheit geraten ist, berichtete in diesen Tagen von einer starken ehrenvollen Gemeinschaft von Kriegerpriestern, zwölf an der Zahl, die sich dem Kampf gegen das Böse verschrieben hatten und für die Lehren ihres Gottes Paladins, dem Herrn der Gerechtigkeit, einstanden. Diese Gemeinschaft nannte sich ‚Heiliger Orden der Zwölf’ und war stark, ehrenvoll und ruhmreich. Zu jener Zeit jedoch hatte das Böse seine Herrschaft soweit vorangetrieben, dass die Gemeinschaft gegen eine schier unbezwingbare Übermacht antreten musste. Die zu der damaligen Zeit mächtigste Waffe eines jeden der zwölf Kriegerpriester war ein magischer Kriegshammer, dem die Macht Paladins selbst innewohnte. Da sich jedoch die Niederlage der Zwölf in ihrem letzten Kampf abzeichnete, sollten die zwölf Hämmer an einem geheimen Ort verwahrt und so dem Zugriff des Bösen entzogen werden. Der letzte Überlebende dieses Kampfes sollte alle Anstrengungen unternehmen, die Kunde des Ordens zu verbreiten und das Geheimnis um das Versteck der Hämmer zu retten, um dafür zu sorgen, dass der Glaube an das Gute und der Kampf für die Gerechtigkeit nie versiege. Da die Kriegerpriester die Gabe besaßen, auch über weite Entfernungen in Gedanken miteinander zu kommunizieren, würde jeder, selbst, wenn sie an verschiedenen Orten kämpfen würden, wissen, sobald er der Letzte seines Ordens wäre; seine Aufgabe wäre es dann, sich unter allen Umständen, notfalls auch durch Flucht, zu retten.“

Auch hier setzte Elessar die Erzählung kurz aus und schien zu überlegen.

“Nun, um es ein wenig abzukürzen, der geheimnisvolle Fremde war der letzte Überlebende des Ordens der Kriegerpriester. Er verwahrte das Geheimnis um das Versteck der Hämmer, welches bis zu einer etwaigen Neugründung des Heiligen Ordens der Zwölf gehütet werden sollte und er war es, der bei manchen Mitgliedern des Ordens des Lichtes die ‚Gabe’ entdeckte und ihre Anwendung schulte. In der Hauptsache waren dies dann die Ordenshüter und die ‚Auserwählten’, die nach ihrer Ausbildung in der Lage waren, mit Hilfe ihrer Macht den Kampf gegen das Böse durch Führung von Federkiel und Schwert zu führen. Und ja, zu meiner Zeit war ich einer dieser Auserwählten, bei dem die Gabe entdeckt wurde und fortan wurde ich Eledhwen, in der Menschensprache ‚Der Lichtbringer’ genannt. Ich machte es mir zur Aufgabe, dereinst die verlorenen Kriegshämmer und andere mächtige Artefakte zu finden und bereiste so die gesamte bekannte Welt bis zu den dem Orden bekannten Grenzen und sogar darüber hinaus.

Aufgrund der Erlebnisse auf meinen Reisen und den Informationen, die ich an besagtem Abend mit meiner Ordenshüterin besprach, kam ich zu dem Schluss, dass die Neugründung des Ordens der Zwölf kurz bevorstehen könne. Im Verlauf dieses Zwiegesprächs, in welchem ich dann die Ur-Geschichte meines Ordens und das Geheimnis um die Hämmer erfuhr, fügten sich alle Hinweise, die ich je gesammelt hatte, zu einem Puzzle zusammen und wiesen auf einen Ort in den Elfenwäldern Dragonias; dort musste einst der Tempel des ursprünglichen heiligen Ordens der Zwölf gelegen haben. Aber noch sollten einige Jahre vergehen, bis ich genügend Hinweise gesammelt hatte, um ganz sicher zu sein, um welchen Ort es sich handelte.

Da ich der Meinung war, dass Kjeldor ebenfalls eine tragende Rolle in den kommenden Ereignissen zukommen sollte, reiste ich als erstes in die Nordlande, um den treuen Freund wieder zu sehen und ihm von meinen Erkenntnissen zu berichten. Als ich erfuhr, dass dieser inzwischen seiner Bestimmung folgend in die Dienste der Armee Dragonias getreten war und in der Streitmacht der Stadt Nuru kämpfte, beschloss ich, dass mein erster Weg nicht auf direktem Weg in die Elfenwälder, sondern ebenfalls nach Nuru führen sollte. Dort angekommen, ergab sich nicht nur, dass Kjeldor inzwischen, meine einstigen Vermutungen bestätigend,  entdeckt hatte, dass er die ‚Gabe’ beherrschte und bereits Anstrengungen zu einer Neugründung des Ordens der Zwölf unternahm, sondern auch, dass er zudem, zufällig oder vorherbestimmt, einen weiteren Mitstreiter, der ebenfalls die ‚Gabe’ beherrschte, kennen gelernt hatte. Es schien wie eine Fügung des Schicksals, dass dieser, ein Mensch namens Graham, auch ausgerechnet Verwalter des Paladin-Tempels in Sha’Nurdra war, dem Ort in den Elfenwäldern, zu dem es mich zog. Mit Hilfe der alten Schriften, die Graham unter Verwahrung hatte, bestätigten sich meine Hinweise, dass der heutige Paladin-Tempel, ob bewusst oder unbewusst, sei dahingestellt, auf den verfallenen Grundmauern eben jenes Tempels der Zwölf erbaut worden war. Die Hoffnung, die verschollenen Hämmer oder zumindest Hinweise auf ihren Verbleib zu finden, stieg ins Unermessliche, doch zunächst galt es, die Gründung des neuen ‚Heiligen Orden der Zwölf’ voran zu treiben.“